Schneeflöckchen, Weißröckchen war gestern, aber trotz Klimaerwärmung ist bei uns von tropischem Sommer keine Spur, weder im August und schon gar nicht im Dezember. Wenn dir bei nasskaltem Schmuddelwetter die Weihnachtsstimmung abhandenkommt, dann hilft nur eins: Jingle Bells in der Karibik!
Also ab an den Strand, wo zwischen bunten Liegestühlen, Kokospalmen und Kakteen die Strandbar lockt. Ein bastberocktes Hulamädchen weist den Weg zu Planters Punch und Rum-Cocktails und hinter dem Buffet zeigt sich der schönste Sonnenuntergang, den du seit langem auf einem Poster gesehen hast.
Musikalisches Gelage an der Krippe
In der Karibik ist zu Weihnachten Sommer (zu Ostern auch) und die Menschen feiern das Freudenfest ausgelassen draußen in den Straßen oder am Strand.
Drei Dinge gehören als Weihnachtsdeko zu jedem karibischen Weihnachtsfest: Eine Krippe mit jeder Menge detailreicher Figuren, ein opulentes Buffet und Reaggae und Merengue.
Da Tannenbäume in der Karibik bislang nicht heimisch sind, verzichtest du auch bei deiner Weihnachtsfeier auf Nadelhölzer und schmückst stattdessen deine Zimmerpalmen mit kleinen goldenen Kugeln und roten Schleifen, wie es in Honduras und Puerto Rico der Brauch ist.
Mitten in deinem weihnachtlichen Palmenwald steht deine Weihnachtskrippe mit jeder Menge kleiner Häuschen, Hirten, Engeln, Tieren und mittendrin Los Pelegrinos: Maria, Josef und das Jesuskind.
Tamales für das Jesuskind
Dein Weihnachtsbuffet biegt sich unter der Last karibischer Köstlichkeiten:
Dominikanische Pasteles en Hoja, in Bananenblätter gewickelte kleine Pasteten mit Rindfleisch und scharfen Chilischoten, Jambalaya mit Garnelen, Enchiladas aus Mexiko und Tamales Pie aus Trinidad.
Für den Tamales Pie brauchst du 1 kg Rinderhack, vier gehackte Zwiebeln und 4 gewürfelte Paprikaschoten, die du mit 4-6 Knoblauchzehen in Öl anbrätst. Danach fügst du 4 Dosen Tomaten, 2 Dosen Mais, 4 ganze Chilischoten und 2 Esslöffel Kapern, sowie Salz und Pfeffer hinzu. Nach etwa 30 Minuten nimmst du die Chilis wieder heraus und verrührst die Masse mit 300 g geriebenem Cheddar Käse. Ist der Käse geschmolzen, kommt dieser Brei in eine gebutterte Auflaufform.
Jetzt gibst du 300 g Maisgries mit etwas Salz in 800 ml heiße Milch und rührst so lange, bis sich ein fester Brei gebildet hat. Am Schluss mischst du noch 40 g Butter unter und streichst alles auf die Fleischpaste. Bei 170° etwa 40 Minuten im Ofen gebacken, hast du ein typisch karibisches Weihnachtsessen.
In der Mitte deines Buffets thront dann das Hauptgericht – der gefüllte Weihnachtstruthahn, der auch in der Karibik zu Weihnachten gehört – wie bei uns – Lebkuchen und Zimtsterne.
Haben sich deine Gäste schließlich durch das Buffet gearbeitet und am Ende noch die süßen Torrejas, eine Art mit Eigelb, Zimt und jeder Menge Rohrzucker frittiertes Brot mit Honigsauce und im Ofen gebackene Papaya mit süßer Kokosmilch genossen, liegen sie wahrscheinlich schon bewegungslos im Liegestuhl.
Stille-Nacht-Parade
Jetzt ist es an der Zeit für die Weihnachtsparade zu Jingle Bells in der Salsa-Version. In der Karibik ziehen die Menschen in bunten Kostümen und ausgelassen feiernd in langen Paraden durch die Straßen.
Du führst immerhin eine kleine Polonaise zur Reggae-Version von Stille Nacht auf die Bühne, um euch dort unter fachkundiger Anleitung eines eigens engagierten Tanzlehrers dem Salsa hinzugeben.
Und um Mitternacht frönt ihr dann der mexikanischen Weihnachtstradition: das Knacken der Weihnachtspinata.
So lässt sich La Nochebuena auch bei Graupelschauer feiern…
