Wer das Oktoberfest schon einmal besucht hat, kennt den Ablauf wahrscheinlich. Erst schlendert man über die Wiesen und probiert das eine oder andere Fahrgeschäft. Hat man erst mal Hunger und Maß-losen Durst, versucht man einen Platz in einem der Festzelte zu ergattern. Wer keinen Platz im Zelt reserviert hat, endet häufig in der Wartschlange vor dem Zelt, wenn dieses wegen Überfüllung geschlossen wurde. Dem willst du dieses Jahr vorbeugen, indem du deine eigene Wiesen veranstaltest, hilfsweise auf dem kleinen Stück Rasen in deinem Garten.
Bräurosl´s Festzelt für Daheimgebliebene
Das Bierzelt vom Getränkehändler hast du schon Monate vorher reserviert und es mit tatkräftiger Unterstützung der durstigen Nachbarschaft millimetergenau in den Garten eingepasst.
Mit zünftiger Deko wie Bierkrügen, Tischdecken, Wimpeln und Fahnen, alles in bayerischem Weiß-Blau natürlich, hast du schnell deine Oktoberfestatmosphäre kreiert.
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Was jetzt noch fehlt, ist das Bier.
Maß vom Fass
„O´zapft is!“ heißt es jedes Jahr im Schottenhamel und natürlich möchtest du auch in deiner privaten Ochsenbraterei Bier vom Fass kredenzen, lässt sich doch ein schnöder Glasbehälter nicht „o´zapfen“.
Nach kurzer Verhandlung mit dem Getränkehändler deines Vertrauens erhältst du also ein Fass mit Oktoberfestbier für deinen Anstich.
So ein Fass-Anstich erfordert jedoch einiges an Vorbereitung und du solltest unbedingt ein paar Dinge beachten:
1. Ruhe bewahren und kühlen
Das Bierfass muss nach dem Transport erst mal einige Stunden ruhen, sonst zapfst du später nur Schaum. Und natürlich will der Gerstensaft gut gekühlt sein, denn mit lauwarmem Bier beeindruckst du in Bayern keine Bräurosl!
Dafür mietest du entweder einen Fasskühler oder du wickelst ganz profane feuchte Handtücher um den Gerstensaft-Tresor.
2. Zapfhahn dichten
Hat dir der Getränkehändler einen modernen Messinghahn vermietet, ist die Gummidichtung bereits integriert. Bei einem Holzhahn musst du erst noch die Gummidichtung in die Zapföffnung am unteren Ende des Fassmantels stecken. Achte darauf, dass die Dichtung nirgendwo übersteht.
3. Holzhammer-Methoden
Nun kommt der Moment der Wahrheit, wenn du den Hahn an der Zapföffnung des Fasses ansetzt und mit möglichst wenig Hammerschlägen ins Fass treibst. Hoffentlich hast du vorher noch überprüft, ob der Hahn auch geschlossen ist, sonst genießt du dein Bier aus deinen zur Tracht passenden Haferlschuhen!
4. Druckbetankung
Hast du diese Hürden mit stoischer Bayernruhe gemeistert, öffnest du vorsichtig den Hahn. Da das Fass unter Druck steht, gehst du besser langsam vor, willst du eine schwallartige Spontanentleerung verhindern.
Der erste Schwall besteht hauptsächlich aus Schaum und wird weggegossen, danach kannst du deine erste Maß zapfen.
O´zapft is!
